„Wer Migranten kaserniert, löst damit noch keine Probleme“, von C. Schwarz
Von den derzeit 1600 und ab kommendem Herbst annähernd 2000 sechsjährigen Vorschulkindern haben ein Viertel keinen Migrationshintergrund, trotzdem aber sprachliche, sozial-kognitive oder motorische Defizite. Daher ist es sinnvoll, Kinder mit Sprachproblemen in Vorschulklassen speziell zu fördern und nur Schülerinnen und Schüler mit ausreichenden Deutschkenntnissen mit der ersten Klasse Volksschule beginnen zu lassen. Allerdings sollte die Anmeldung in die 1. Klasse Volksschule schon im September des Vorjahres und nicht erst wie jetzt zum Halbjahr erfolgen. Es ist gut, dass die Wiener Stadtschulratspräsidentin nun der langjährigen Forderung des Katholischen Familienverbandes nachkommt und kostenlose Vorschulklassen zum Spracherwerb für Kinder mit zu geringen Deutschkenntnissen einrichtet. Die frühere Anmeldung würde die Förderung noch effizienter machen, weil früher Defiziten entgegengewirkt werden könnte. Im Sinn der Integration und Sprachförderung ist das verpflichtende Gratiskindergartenjahr vor Schuleintritt genauso sinnvoll wie die spezielle Förderung von Kindern mit Sprachproblemen in Vorschulklassen. Für die Volksschule gilt, was auch für die Gesamtschule gilt: Wenn man zuerst zu große Inhomogenität schafft, muss man nachher nur mit großem Aufwand und hohen Kosten wieder differenzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Mag. Andreas Cancura
Geschäftsführer des KFVW
Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien
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